Die Ahndung
Entdeckung
Anfang September, Beginn der Hirschbrunft.
Damit die Hirschbrunft in Ruhe ablaufen konnte, hatte der Oberförster heute die Bäume markiert, die im Spätherbst gefällt werden sollten. Als er mit seiner Arbeit fertig war, beobachtete er regen Flugverkehr bei den Eichelhähern auf einer Böschung oberhalb der Forststraße. Durch das Spektiv sah er einen Baumstumpf und Häher, die sich einen Kropf voll gönnten, wegflogen und wieder landeten.
Das wollte er genau wissen. Er fuhr auf die Schattseite, in das Nachbarrevier und kraxelte die Böschung hinauf. Von der Straße aus war der Fichtenstumpf mit ca. 70 Zentimetern Durchmesser nicht zu sehen. Doch da war eine Vertiefung, perfekt angelegt, damit der Regen dem Getreide, womit der Baumstumpf gefüllt war, nichts anhaben konnte. Nun war er recht froh, dass er heute noch nichts gejausnet hatte, denn Wut hatte seinen Magen am unteren Ende ordentlich zusammengepresst. Rotwild wurde hier angelockt. Kirrung für Rotwild. Nicht erlaubt und frevelhaft!
Der Förster drehte sich um und glaubte in der Kanzel, etwa 100 Meter entfernt, den Pächter des Reviers zu erkennen. Sein Magen krampfte.